Verborgene Schätze entdecken mit Pilzexpertin Dr. Sylvia Hutter aus Caputh
Ihre Doktorarbeit der Biologie hat die Österreicherin Sylvia Hutter über Waldpilze geschrieben. Sie ist Pilzsachverständige und Mitglied beim Brandenburgischen Landesverband für Pilzsachverständige. Aktuell schreibt sie gerade im Auftrag des Ökobuchverlages ein Buch über Pilzanbau. Sie ist Permakultur-Gestalterin.
Sylvia Hutter lebt seit 2013 in Caputh – eine Pilzexpertin vom Feinsten, gefragt von Presse und Fernsehen. Und wir Bewohner von Schwielowsee wissen das gar nicht. Dabei kann jeder – nach vorhergehender Terminabsprache – mit seinem Pilzkörbchen zu Sylvia Hutter gehen. Sie analysiert die Pilze und teilt ihr Wissen gerne. „Pilzberatung mache ich ehrenamtlich“ – sagt sie bescheiden.
Sylvia Hutter bietet neben den Pilz- auch Kräuterwanderungen an, Spaziergänge, auf denen die Teilnehmer Schätze der Natur entdecken und schmecken lernen. „Letztes Mal haben wir jede Menge Kirschpflaumen entdeckt. Die Früchte sehen aus wie Mirabellen und können gelb, kirschrot oder blauviolett sein, ihr Geschmack hat eine große Bandbreite.“ erzählt Sylvia Hutter.
Ihr Ziel ist, dass ihre Kursteilnehmer die unmittelbare Umgebung bewusster wahrnehmen und lernen, wie sie die Natur nachhaltig nutzen können. Das zu vermitteln, sieht Sylvia Hutter als ihre Aufgabe, da fließt ihr Herzblut. Bei ihren Kursen – u.a. auf der Internationalen Gartenausstellung in Marzahn – erklärt sie Schulkindern die Wichtigkeit von Pflanzen, verdeutlicht, wie notwendig deren Sauerstoffproduktion in unserer belasteten Umwelt ist.
Im September bietet Sylvia Hutter einmal pro Woche Pilzwanderungen an. Darüber hinaus gibt es Pilzzuchtkurse und Wanderungen „Spazieren und Informieren“. Alle Angebote klingen sehr spannend. Denn der Biologin geht es nicht so sehr darum, welchen Namen die Pilze haben, sondern sie möchte zeigen, welch hohes Potenzial in den Substanzen der Pilze steckt. Da bei Mensch und Tier in den letzten Jahrzehnten so viele Antibiotika verabreicht wurden, haben sich starke Resistenzen gegen Antibiotika herausgebildet – sie wirken nicht mehr. Deshalb versucht die Forschung verstärkt, wirksame Substanzen aus den Pilzfruchtkörpern zu isolieren, um daraus Medikamente zu entwickeln. Viele Pilze aktivieren erwiesener Weise das Immunsystem. So wird in Japan der Shitakepilz als Begleitmedizin zur Chemotherpie eingesetzt. Eine Hühnersuppe mit Shitakepilzen gilt in asiatischen Ländern als traditionelles Medikament bei Erkältung.
Sylvia Hutter möchte in ihrem Buch über Pilzanbau den Hobbygärtnern einen möglichst einfachen Weg zeigen, Pilze selbst anzubauen. Das ist gar nicht so leicht: Man muss sehr sauber arbeiten, weil viele Lebewesen – zum Beispiel der Schimmelpilz – da wachsen möchten, wo auch der Pilz wächst. Nun hat der Hobbygärtner natürlich kein Labor mit einer Sterilbank. Welche herkömmlichen, einfachen Haushaltsmittel gibt es, um die Sauberkeit beim Pilzanbau dennoch zu ermöglichen? Das erforscht die Perfektionistin Sylvia Hutter selbst sehr penibel, bevor sie das Wissen an ihre Leser weitergibt. Und wenn das Buch auf dem Markt ist, gibt es auch die Kurse zum Pilzanbau.
Nun ist die Pilzexpertin auch Permakultur-Gestalterin. Was versteht man unter Permakultur? Der Begriff Permakultur stammt von zwei Australiern, die zusammen Ende der 1970iger Jahre ein System entwickelt haben, das den Menschen wieder lehren soll mit der Natur, statt gegen sie, zu leben. Inzwischen ist Permakultur eine weltweite Bewegung, die sich als Gegenstrom zur konventionellen Landwirtschaft versteht. In der Permakultur werden zum Beispiel sich selbst entwickelnde Systeme aus mehrjährigen und sich selbst vermehrenden einjährigen Pflanzen gewählt. Diese sollen im Einklang mit den jeweiligen Umweltbedingungen und den Bedürfnissen ihrer Nutzer stehen.
„Ein Wildkräutergarten ist ein hervorragendes Beispiel für Permakultur“ sagt Sylvia Hutter. „Kräuter wie Brennessel, Löwenzahn, Giersch kommen immer wieder und stehen uns für unsere Ernährung zur Verfügung. Da muss ich nicht extra Blattgemüse anbauen. „ Sylvia Hutter bevorzugt in ihrem Garten mehrjähriges Gemüse wie z.B. Spargel und Topanimbur. Das kommt von selbst immer wieder. „Permakultur zielt darauf ab, selbst wenig Aufwand zu betreiben und passt zu faulen Gärtnern!“ ergänzt die Expertin und gibt folgenden Hinweis: „ Die wilde Kornelkirsche zum Beispiel pflegt zwar Ihre Gesundheit, braucht aber selber nahezu keine Pflege – ein typischer Vertreter für Permakultur!“
Informationen von Dr. Sylvia Hutter zu ihren Veranstaltungen unter:
www.pilzreich.de
S. Hutter, Tel: 0151 55 99 23 94
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