
Eva Jünger | Fotografie

Die Etymologie des Wortes „Fotografie“ bedeutet „Schreiben mit Licht“. Und jeder hat seine eigene Schrift, seine Art der Sprache und des Schreibens. Am Besten kann ich das „Schreiben mit Licht“ in freien Arbeiten, denen kein Auftrag zugrunde liegt. Hier kann ich mich fern aller Konventionen bewegen, denen man bei kundenbezogener Arbeit immer unterworfen ist. Hier kann ich im Photoshopdschungel wildern und mich mit der Taschenlampe auf Objektsuche begeben. Hier durchkreuzen kleine Insekten Pflanzenbilder und fallen nicht dem Retuschestempel zum Opfer. Die Technik wird zum Spielzeug, Versehen und Zufälle ergänzen das Repertoire, Fehlbelichtungen sind erwünscht und Unschärfe eine Maxime. Das Ringen um ein gutes Bild, das „funktioniert“ aber bleibt.
Ich glaube je reduzierter ein Bild ist, umso genauer muss man wissen, was man tut, um nicht in eine Beliebigkeit abzutriften, die schlimmstenfalls in Langeweile mündet, sowohl beim Fotograf als auch beim Betrachter.
„In der fotografischen Materie liegt unendlich viel verborgen. Es kommt darauf an, aus der Eigengesetzlichkeit der Mittel das entsprechende Resultat herauszuholen: eine exakte Sprache des Fotografischen.“ László Moholy-Nagy (1895-1946)
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